Schattenseite

26.10.2012 06:04

Schattenseite

Leer oder zum überlaufen voll? Gut oder bitterböse?

Der Verstand ist nicht mehr fähig einen klaren Gedanken zu fassen, zu erkennen.

Konzentrieren fällt schwer, Geschichten um die eine Sache drehen sich immer wieder im Kreise wie ein rostiges Karussell, ächzend, träge.

Anhalten oder gegensteuern ist unmöglich; je mehr man sich sträubt und windet, umso fixer werden die Gedanken. Lassen sich kaum mehr davon abbringen, fokussieren und bleiben haften wie klebriger, zäher Schleim.

Die Sinne sind überreizt, der Geschmack nach Tränen, das Gefühl der Verzweiflung überwältigend.

Worte zu verlieren ist sinnlos, denn nichts wird dadurch verändert, oder verbessert.

Es ist wie es ist, das Leben spielt gemeine Spiele und lacht höhnisch mit hässlicher Fratze auf mich herab.

Kämpfen oder hinnehmen und aufgeben? Ist es nur ein weiterer Test des Universums?

Ich weiss es nicht…ich weiss es nicht!

Wenn ich es wüsste, würde ich handeln, würde nicht wie betäubt, katatonisch zusehen wie alles zugrunde geht, in die Tiefe stürzt und nach nur ein paar Sekunden im Nichts verschwindet, unwiderruflich.

Aber zu dunkel ist es um mich, kein Licht in Sicht und kein Gedanke hell genug. Wo bin ich, was mache ich? WARUM? Finsternis, Stille…

Der Sinn bleibt mir verborgen und die Suche danach ist anstrengend, macht so schrecklich müde.

Mein Ich ist verloren gegangen, irgendwo, viel zu viel gebe ich und bekomme nichts zurück.

Ein Schatten, nasse Schritte auf kaltem Plattenboden, die Phantasie spielt Streiche, gaukelt mir etwas vor.

Nein, ich bin nicht verrückt, nur zu verstrickt in einem Netz, aus dem es schwierig ist herauszukommen, unversehrt.

 

S. - Philosophy for less